Montag, 3. Oktober 2011

[Rezension] Joseph Gelinek "Die 10. Symphonie"


Inhalt

Der Musikwissenschaftler Daniel Paniagua erhält eine Einladung zu einen Konzert, bei der der englische Dirigent Ronald Thomas angeblich Fragmente aus der verschollenen, sagenumwobenen 10. Symphonie Beethovens spielen wird.
Daniel, selbst ein Experte rum um Beethoven, zweifelt erst an der Echtheit der Fragmente, ist jedoch nach der Aufführung begeistert und möchte mit Thomas sprechen; er wird jedoch unhöflich von diesem zurückgewiesen.
Am nächsten Tag wird Thomas tot im Park aufgefunden. An seinem Hinterkopf entdeckt man bei der Obduktion Takte, die in der Melodie einem Stück von Beethoven ähneln - die Noten stimmen aber nicht überein. Daniel ist bewusst, dass diese Takte nur ein weiteres Puzzleteil sind, um das Rätsel um die verlorene 10. Symphonie zu lösen und Thomas' Möder zu finden.

Ausgabe

Taschenbuch aus dem Knaur Verlag mit 425 Seiten.

Preis

Das Buch ist gebunden für 14.95€ oder als Taschenbuch für 8.95€ erhältlich.

Meine Meinung

Ich hatte mir ein bisschen mehr von dem Buch erwartet.
Die Kriminalgeschichte gerät bei den ganzen Fakten über Beethoven sehr in den Hintergrund und gerade diese Fakten machen das Buch etwas langweilig.
Ich muss zugeben, dass ich nicht der größte Klassikhörer bin und auch sonst kein großes Verständnis für musikalische Sachen haben. Gerade diese Tatsache hat mir früher in meinem Leben auch schon die Lektüre eines anderen Buches versaut.
Ich denke, dass man bei diesem Buch ein wenig musikalisches Vorwissen mitbringen sollte. Es wird auf jeden Fall nicht schaden.
Gerade weil der Autor nämlich eigentlich Musikwissenschaftler ist, hatte ich teilweise das Gefühl, belehrt zu werden und in der Schule bei einem Musikvortrag zu sitzen.

Auch mit den sehr einseitigen Personen war ich nicht unbedingt zufrieden. Daniel ist etwas, was man heute wahrscheinlich einen Nerd nennen würde. Er versteift sich sehr in das Thema Beethoven, vergisst darüber hinaus sogar seine Freundin und handelt in allen Sachen, die nichts mit Beethoven zu tun haben, überstürzt und unüberlegt.

Das Ende war sehr vorhersehbar; es wurden schon vorher unglaublich viele Andeutungen dazu gemacht und der Leser wurde öfter mal in die falsche Richtung geführt, bei der ich aber schnell gemerkt habe, dass man mich hier verschaukeln wollte.

Daniel ist kein typischer Held - er ist leicht naiv und lässt sich schnell hinters Licht führen. Dabei nimmt er jedes Fettnäpfchen mit, das er erreichen kann, hat aber im selben Moment wieder unglaublich viel Glück und der Zufall meint es gut mit ihm. Alles in allem ist der Hauptcharakter für mich sehr unausgegoren und wirkte nicht besonders vertrauenserweckend.
Er spiegelt aber wunderbar den Zustand des Buches wieder, das sich ebenso vorfindet, wie Daniel.

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