Dienstag, 10. Januar 2012

[Literaturverfilmungen] Ich muss mich da mal aufregen

Donnerstag ist es soweit, dann darf Hollywood mit einer schlimmen Nachahmung wieder Geld verdienen. Und weil da oben Literaturverfilmungen steht, wird sich wohl jeder denken können, dass ich die Neuauflage von "Verblendung" meine.

Aber von Anfang an: Eines schönen Freitagsabends saß ich mit meiner besseren Hälfte im Kino und wollte mir die bildhübsche Amanda Sexfried in "In Time" anschauen. Wie immer die obligatorischen zwanzig Minuten Werbung davor. Der Spruch à la "Ich stelle Ihnen die widerwärtigsten Menschen vor, die es gibt: Meine Familie" kam mir gleich bekannt vor, ich konnte es aber nicht einordnen - Daniel Craigs Gesicht daneben machte die Sache nicht besser.
Der Groschen fiel erst, als mir eine kleine, sehr krank aussehende Person als eine gewisse "Lisbeth Salander" vorgesetzt wurde. Mein Hirn stolperte kurz über die Informationen, brachte sie dann aber wieder in die richtige Reihenfolge und mein einziger Gedanke war "Das ist jetzt bitte nicht euer Ernst?!"

Der Trailer hat mich dann auch das Wochenende über beschäftigt und ich musste jedem, der ebenfalls die Bücher gelesen und die wundervollen schwedischen Verfilmungen gesehen hatte, unverzüglich mitteilen, welche Verfehlung sich diese Menschen geleistet hatten.
Zum Glück verstand wenigstens die Hälfte von denen mein Problem...

Ich meine, bitte versteht mich nicht falsch, ich bin nicht generell gegen Veränderungen oder Neuauflagen - schließlich würde es dann noch nicht mal die tolle Kate Winslet in TITANIC gegeben haben. Manchmal kann man sich Neuauflagen aber einfach nur sparen (meines Erachtens ist "Alice im Wunderland" von Tim Burton ein wunderbares Beispiel dafür). Ich bin der Meinung, jeder der Micheal Nyqvist als Kalle Blomkvist gesehen hat, kann über Daniel Craig nur lächeln. Leider habe ich meine Ausgabe von "Verblendung" gerade verliehen, aber ich denke nicht, dass Kalle Blomkvist als ein Mann geschildert wird, der sich anstrengen muss, kein Sixpack zu haben!

Über die neue Lisbeth kann man jetzt denken was man möchte. Noomi Rapace fand ich für die Rolle ebenfalls sehr passend, weil sie nicht zu unweiblich wirkte - für die neue Schauspielerin hege ich nicht unbedingt große Sympathien, sie sieht nicht unbedingt so aus, als wenn sie beim Sparring jemanden kurz und klein hacken könnte; eher umgedreht.

Was mich ebenfalls stutzig gemacht hat, war die Art, wie der Trailer an die Geschichte rangegangen ist. Ja gut, es gibt Action, die kann man jetzt wohl nicht weglassen, aber doch nicht so viel, wie der Trailer verspricht?! Ich hab die schlimme Befürchtung, dass im Film mehr auf Herumgeballere als auf Blomkvists wirkliche Hintergrundarbeit und Salanders Leben gesetzt wird. Und das, ob wohl die weiteren Bücher genau darauf aufbauen.

Ich werde mir den Film schon aus Prinzip nicht anschauen. Sollte ihn aber jemand sehen, so sei er bitte aufgefordert, seine ehrliche Meinung dazu als Kommentar unter diesen Post zu setzen - vielleicht fühle ich mich dann doch irgendwann genötigt, ihn in der Videothek auszuleihen...


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